Das Projekt Stolpersteine hat seit seiner Gründung durch den Künstler Gunter Demnig weltweit Aufmerksamkeit erlangt. Es erinnert mit kleinen, in den Boden eingelassenen Messingplatten an die Opfer des Nationalsozialismus. Jedes dieser Steine trägt den Namen und die Lebensdaten eines Menschen, der deportiert, vertrieben oder ermordet wurde.
Auch in Düren gibt es Stolpersteine, doch bis vor Kurzem war die Stadt noch ein »weißer Fleck« auf der digitalen Landkarte. Das hat sich nun geändert – dank eines Projekts des WDR in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Düren und dem Burgau-Gymnasium.
Eine zentrale Rolle bei der digitalen Aufarbeitung der Stolperstein-Geschichte Dürens spielen Schüler*innen des Zusatzkurses Geschichte am Burgau-Gymnasium. Unter der Leitung von Lehrerin Cristina Kothe haben sie sich der Aufgabe angenommen, die Schicksale Dürener Deportierter zu recherchieren und in der Stolpersteine-App des WDR festzuhalten, die bereits in anderen Städten erfolgreich eingesetzt wird.
Das Stadtmuseum Düren begleitet die Kooperation und stellt historische Ressourcen zur Verfügung. Ziel ist es, die Geschichten hinter den Namen auf den Stolpersteinen lebendig werden zu lassen.
Das Burgau-Gymnasium ist derzeit das einzige Gymnasium in Düren, das sich aktiv an diesem Projekt beteiligt. Die Schüler*innen recherchieren nicht nur die Biografien von NS-Opfern, sondern lernen auch, wie wichtig historische Erinnerungskultur ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die App eingespeist, sodass Nutzer*innen auf interaktive Weise mehr über die Einzelschicksale erfahren können.
Lehrerin Cristina Kothe betont: »Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen, sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Dieses Projekt verbindet historische Recherche mit der Nutzung digitaler Medien – ein unschätzbarer Mehrwert für die Bildung.«